07.02.2018

Machine Learning und gedruckte MEMS-Bauteile: SYSTEMS INTEGRATION 2018 zeigte Entwicklungen und Potenziale der Digitalisierung in der Industrie

Dr. Alexander Steinecker vom CSEM
Quelle: IVAM
07.02.2018
Traditionelle Herstellungsverfahren durch digitale Hilfsmittel und Konzepte ergänzen, um damit eine effektivere, zeitsparendere und kostengünstigere Produktion zu ermöglichen. Dies ist erklärtes Ziel für KMU, die Hightech-Komponenten herstellen. Bei der Konferenz „Systems Integration“ des IVAM Fachverband für Mikrotechnik, die Mitte Januar beim Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique SA CSEM in Alpnach in der Schweiz stattfand, diskutierten Hersteller und Anwender von Mikrotechnik und MEMS die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Automatisierung der Produktion und Entwicklung von neuen Produkten. Durch automatisierte Produktion und Qualitätskontrolle lassen sich Fehler vermeiden und die Kundenzufriedenheit steigern. In zwei Vortragssessions „Industrielle Automatisierung“ und „Innovative Produktionsverfahren“ wurde der Stand der Einführung von IT-unterstützten Lösungen vorgestellt.
 
Das CSEM ist eine der größten Forschungseinrichtungen der Schweiz mit mehreren Standorten, an denen insbesondere mikroelektronische und mikrotechnische Lösungen mit industriellen Partnern entwickelt werden. Philipp Schmid, Leiter der Abteilung Robotics & Automation, stellte zur Einleitung die neuesten Entwicklungen im Bereich der Produktionsautomatisierung und Qualitätsüberwachung vor: Insbesondere selbstlernende Systeme werden zunehmend für schwierige Messaufgaben eingesetzt. Dies konnte Dr. Thomas Fries, Geschäftsführer der FRT GmbH, in seinem Vortrag über automatisierte Kontrolle in der MEMS-Fabrikation bestätigen. Auch die FRT-Geräte der Serie „MicroProf“ nutzen immer mehr „Deep Learning“-Konzepte.
 
Auch außerhalb von Produktionshallen spielt die automatisierte Qualitätskontrolle eine große Rolle, wie Dr. Ingo Nee von der ROSEN Technology and Research Center GmbH am Beispiel der Pipeline-Inspektion zeigen konnte. Mit diesen neuen digitalen Konzepten können Losgrößen 1 wirtschaftlich und zeitnah produziert werden, wie der Vortrag von Stefan Stebner, Maxon Motor GmbH, gezeigt hat. Für Produktionen mit maximaler Flexibilität und Prozesssicherheit stehen inzwischen Anlagen und Industrie 4.0-Automatisierungskonzepte zur Verfügung, erläuterte Roger Schelbert, CEO der AUROVIS AG. Dabei sind neue Konzepte und Hightech-Komponenten weiterhin notwendig, wie z.B. eine dezentrale Energieversorgung durch Energy Harvesting (Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.), präzises Vakuum-Die-Bonden (Finetech GmbH & Co. KG) oder MEMS-Scannerspiegel für potenzielle Anwendungen in der Robotik (Fraunhofer IPMS).
 
Eine weitere wichtige neue Produktgruppe stellen die flexiblen, gedruckten MEMS-Bauteile dar. Zahlreiche Beispiele dafür wurden in den Vorträgen von Christine Kallmayer vom Fraunhofer IZM und Christine Harendt von IMS CHIPS gezeigt. Durch die Digitalisierung ist der Bedarf an gedruckten Produkten erst geweckt worden und mit der Automatisierung wird die Herstellung dieser Produkte erst möglich. Dies erläuterte Dr. Sören Fricke vom CSEM in seinem Vortrag.
 
Systems Integration ist eine Konferenzreihe, die der IVAM Fachverband für Mikrotechnik seit 2008 regelmäßig mit wechselnden Partnern und wechselnden Schwerpunkten in verschiedenen europäischen Ländern durchführt. Die Veranstaltung 2018 war Auftakt für eine Reihe von IVAM initiierten Konferenzen und Workshops, die KMU helfen sollen, die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal zu nutzen und die notwendigen Experten kennenzulernen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet der IVAM High-Tech-Summit am 19.04.2018 in Dortmund zum Thema „New Developments for a Digital World“.


 
 

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