06.04.2014

Neuer, temperaturbeständiger Klettverschluss "Fixx-Itt"

Fixx-Itt während des händischen Öffnens. Drahtdurchmesser 1.0 mm, Blechdicke 0.2 mm, Werkstoff: Edelstahl 1.4301
Quelle: BIAS - Bremer Institut für angewandte Strahltechnik GmbH
06.04.2014
Im Rahmen des vom Bremer Institut für angewandte Strahltechnik (BIAS) geleiteten Sonderforschungsbereiches 747 „Mikrokaltumformen“ wird unter anderem das innovative Verfahren des Laserstoffanhäufens charakterisiert. Beim Laserstoffanhäufen wird das Ende eines Drahtes mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm mit einem hochbrillanten Faserlaser zum Schmelzen gebracht. Aufgrund der im Mikrobereich dominierenden Wirkung der Oberflächenspannung formt sich der flüssige Bereich zu einem kugelförmigen Fortsatz. Auf Basis dieses Verfahrens ist am BIAS der neuartige, vollständig aus Metall bestehende Klettverschluss „Fixx-Itt“ entwickelt worden, der wesentliche Vorteile gegenüber konventionellen Klettverschlüssen aus Kunststoff aufweist. Die kugelförmigen Fortsätze werden mit dem Schaft auf ein dünnes Blech aus Edelstahl mit einer Dicke von 0,2 mm geschweißt, sodass ein Verbindungspartner entsteht.

Vorteile gegenüber bekannten Verschlüssen lassen sich sofort erkennen: Beide Fügepartner besitzen die gleichen kraftübertragenden Elemente, das heißt, die beiden Enden eines entsprechend gearteten Blechstreifens lassen sich in beliebiger Position aneinander fügen. Die maximal übertragbare Kraft der neu entwickelten Klettverbindung ist in Zugversuchen bestimmt worden. Hierbei sind zulässige Scherspannungen von bis zu 60 N/cm² ermittelt worden, sodass ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik zu verzeichnen ist. Dadurch, dass sich das Verfahren des Laserstoffanhäufens auch auf andere metallische Werkstoffe anwenden lässt, sind je nach Einsatzzweck angepasste Grundmaterialien des Klettverschlusses denkbar, sodass dieser in thermisch hochbelasteten oder säurehaltigen Umgebungen eingesetzt werden kann. Im Überlastfall durch Schub deformiert sich das Trägerblech des Verschlusses elastisch, sodass sich die Verbindung automatisch öffnet. Anschließend kann der Klettverschluss ohne Einschränkungen erneut eingesetzt werden.

Die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Forschungsvorhabens im Rahmen des Teilprojekts A3 „Stoffanhäufen“ im Sonderforschungsbereich 747 „Mikrokaltumformen – Prozesse, Charakterisierung, Optimierung“ gefördert.

Kontakt: Heiko Brüning, BIAS - Bremer Institut für angewandte Strahltechnik GmbH
bruening@bias.de,




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